Am Mittwoch, den 19.05.2010, fand im Autonomen Zentrum Köln eine Podiumsdiskussion zum Thema “Kultur und Kommerzialisierung” statt. Zentrales Thema war die Rolle städtischer Bewegungen im Spannungsverhältnis zwischen politischem Anspruch und kultureller Instrumentalisierung durch die Stadtpolitik. Das Podium war mit Vertreter/innen von über-lokal beachteten Kampagnen wie Pyranha (Köln), Kölner Komment, Freiräume für Bewegung (Düsseldorf) und Ted Gaier von den Goldenen Zitronen (NION/ Hamburg) prominent besetzt und spiegelt so in etwa den Zeitgeist zeitgenössischer, städtischer Bewegungen für (Frei)Räume in Deutschland.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde zur Ausgangsposition, Motivation und dem Stand der Dinge ging es schnell ans Eingemachte, den gentrification Diskurs und die Frage: Vereinnahmung total? Inwiefern leisten städtische Bewegungen einen aktiven Beitrag für ein besseres Investitionsklima und sind die Macher/innen (unfreiwillige) Pioniere ökonomischer Aufwertungsprozesse? Opfer ihres eigenen Erfolgs? Wie kommt man aus der Nummer raus? Kommt man aus der Nummer raus? Was ist mit „Akten der Destruktion“?
Gastgeber/in Pyranha (Köln) gab sich keinen Illusionen hin: „Wir sind Teil einer Entwicklung, die wir bekämpfen wollen. Wir sind Teil des Prozesses und deshalb ist der Zuspruch aus der Stadtpolitik so groß“. Die Frage sei demnach nicht, wie man aus der Nummer rauskommt, sondern die Situation im Rahmen der Möglichkeiten im Stadtteil politisiert. „Wir versuchen einen anderen Weg hier und behandeln uns schlicht anders … Es ist ja fast schon ein revolutionärer Akt, wenn Leute Sachen machen, die in ihrem Interesse sind“ (mehr…)